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OSIRIS - GDV-MapBuilder in der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz
OSIRIS
Wer bei dieser Projektbezeichnung an die Gottheit OSIRIS mit Ihren verschiedenen Bedeutungen und Funktionen in der ägyptische Mythologie denkt, wird schnell auf den Boden der Tatsachen des 21. Jahrhunderts zurückgeholt.
Tatsächlich steckt hinter dem Apronym OSIRIS der technisch-nüchterne Begriff "Objektorientierte Sachdaten Im Räumlichen Informations-System".
Das Projekt hat seinen Ursprung in Nordrhein-Westfalen als „universelle DV-Lösung, mit der Geo-, Grafik- und Sachdaten des Naturschutzes in einem zentralen Informationssystem verwaltet und über einen Langzeittransaktionsmechanismus dezentral fortgeführt werden können“. Es gibt eine zentrale Datenbank sowie eine Anwendung für die Erfassung von Daten im Gelände. Grafik- und Sachdaten werden in der relationalen Datenbank gespeichert. Der Clou ist jedoch, dass die Struktur dieser Daten in Metadaten im XML-Format beschrieben wird. Durch Anpassung dieser Dateien können Datenmodelländerungen in der zentralen Datenbank sowie in der dezentral eingesetzten Erfassungssoftware sehr elegant ohne programmiertechnische Eingriffe durchgeführt werden. Dieses Datenmodell stellt zusammen mit verschiedenen Kartierverfahren das eigentliche Herzstück von OSIRIS dar. Als Technologie werden das objektrelationale Datenbanksystem INFORMIX mit ESRI ArcSDE als Middleware und ArcView GIS sowie die GIS-Datenerfassungssoftware GISPAD von der con terra GmbH aus Münster eingesetzt. Nachdem bestimmte landesspezifische Anpassungen durchgeführt waren, konnte OSIRIS auch in Rheinland-Pfalz an den Start gehen. Seit 2006 erfolgt dort nun die Erfassung aller Naturschutzfachdaten nach dem OSIRIS-Verfahren.


Ein freies Erfassungswerkzeug
Mit der Integration der Flurstücks- und Kompensationsflächenverwaltung (Oliv+) in das OSIRIS-Kartierverfahren in Rheinland-Pfalz entsteht der Bedarf an einem frei verfügbaren Erfassungsprogramm für die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung. Zusätzlich müssen die Objektklassen "Fundorte Tiere" und "Fundorte Pflanzen" erfasst werden können.
Ein nennenswerter Beitrag zur Datenerfassung wird bereits jetzt durch externe Mitarbeiter mit analogen Hilfsmitteln beigesteuert. Es handelt sich dabei meistens um die ehrenamtlichen Helfer der Naturschutzverbände. Zukünftig werden aber auch Mitarbeiter in der kommunalen Liegenschaftsverwaltung daran beteiligt sein. Die Ausstattung dieses riesigen Potenzials an Helfern mit einer kostenpflichtigen Erfassungssoftware ist aus finanziellen Gründen nicht realisierbar. Somit wurde der Ruf nach einem geeigneten Erfassungswerkzeug laut, das keine arbeitsplatzbezogenen Lizenzkosten erzeugt. Die Anforderungen an das Produkt im Überblick:
Die Software soll auf Linux- und Windows-Systemen gleichermaßen laufen. Die üblichen Digitalisierfunktionen, wie zum Beispiel die Übernahme von Objekten aus anderen Layern oder Fangfunktionen beim Digitalisieren sollen zur Verfügung stehen. Besonderen Stellenwert hat die Einbindung des Geoportals Rheinland-Pfalz mit den dortigen Geobasisdaten als Digitalisiergrundlage auf Basis der WMS-Dienste. Zur Erleichterung für die Nutzer sollen die wichtigen URLs voreingestellt sein.
Fachlich soll die Erfassungssoftware die Funktionen des bestehenden Erfassungswerkzeuges abbilden und damit neben den Möglichkeiten der Datenerfassung auch die dynamische Änderung der Sachdatenerfassung bei Änderungen des Kartierverfahrens unterstützen.
Als Schnittstelle zu OSIRIS dient das Esri-Shape-Format für die Geometrien und XML für die Sachdaten.


Ein Fall für den Commander
Auf der Suche nach einem geeigneten Erfassungswerkzeug stieß man bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord auf das FreeGIS Spatial Commander. Spatial Commander erfüllt als kostenfreies Einsteiger-GIS bereits wesentliche der an das Erfassungswerkzeug gestellten Anforderungen. Das Produkt wurde mit dem JAVA-GIS-API GDV-MapBuilder entwickelt.
Mit dem Erwerb des Nutzungsrechts für GDV-MapBuilder erhält man neben dem kompletten Funktionsumfang des API auch Spatial Commander im Quelltext. Die Anwendung kann so als Ausgangsprodukt für die Entwicklung eigener GIS-Fachanwendungen genutzt werden. Man hat alle Freiheiten bei der Entwicklung und trotzdem den Zugriff auf ein verantwortliches Softwarehaus, das den kompletten Quelltext sowie die Softwarelogik vollständig im Griff hat. Eventuell auftretende Probleme bei der Entwicklung können so sehr zeitnah und effektiv gelöst werden.
Diese Vorteile, und die Möglichkeit die Anwendung ohne weitere Lizenzkosten frei verteilen zu können, waren überzeugend. So erwarb das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz im Spätsommer 2007 für den Bereich der Naturschutzverwaltungen ein Nutzungsrecht für GDV-MapBuilder. Die Entwicklungsarbeit ist gerade angelaufen und die ersten Ergebnisse des Erfassungswerkzeugs, das den Arbeitstitel "OSIRIS Datenhamster" trägt, werden in Kürze zur Verfügung stehen. Anfang 2008 kann der Datenhamster dann in den operativen Einsatz gehen. Dessen Einsatz könnte über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus auch für die anderen "OSIRIS-Bundesländer" sehr sinnvoll sein.


 
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