WebGIS: Erster Geburtstag Infrastrukturatlas

Erster Geburtstag Infrastrukturatlas

Wer auf der Suche nach einem gelungenen Praxisbeispiel für "DB-embedded GIS" ist, sollte sich unbedingt einmal den bundesweiten Infrastrukturatlas (ISA) der Bundesnetzagentur genauer anschauen. Die gesamte Online-Anwendung zur Abfrage, Visualisierung und Analyse der bundesweiten, breitbandtauglichen Infrastrukturen der unterschiedlichen Netzbetreiber, basiert fast ausschließlich auf Technologie aus dem Hause Oracle.

Datenbasis des Systems sind Geodaten über in Deutschland vorhandene Infrastrukturen, die beim Aufbau von Breitbandnetzen und zur Erhöhung von Übertragungskapazitäten bestehender Netze grundsätzlich mitgenutzt werden können. Dazu zählen beispielsweise vorhandene Glasfaserleitungen, Leerrohre, Funkmasten und Richtfunkstrecken. Die Daten stammen von Infrastrukturinhabern unterschiedlicher Branchen. Hierzu zählen insbesondere Unternehmen der Energiewirtschaft und der Telekommunikation. Daneben fließen Daten über geeignete Infrastrukturen der öffentlichen Hand in die Datenbasis des Infrastrukturatlas ein. Seit der gesetzlichen Umsetzung von § 77a, Abs. 3 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und der darin enthaltenen Abfrage von Infrastrukturdaten sowie der Einsichtnahmegewährungen im Mai 2012, ist die Abgabe der Daten nicht mehr freiwillig, sondern gesetzlich verpflichtend geregelt.

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Zweck des Infrastrukturatlas ist, Beteiligte an konkreten Breitbandausbauprojekten (Nutzer) mit Infrastrukturinhabern zusammenzubringen. Hierfür erhält der Nutzer Informationen über die Lage relevanter Infrastrukturen und entsprechende Kontaktmöglichkeiten zum Infrastrukturinhaber. Auf dieser Basis kann der Nutzer mit dem Infrastrukturinhaber in Kontakt treten und über eine Mitnutzung der vorhandenen Infrastruktur verhandeln.  

Das System ist im Januar 2013 online gegangen und verzeichnet seit dem stetig steigende Nutzerzahlen. Während in den der WebGIS-Lösung vorangegangenen Phasen (Phase 1 ab Dezember 2009 und Phase 2 ab Oktober 2011) des ISA pro Monat etwa 15 und insgesamt etwa 550 Anträge auf Nutzung gestellt wurden, sind seit Beginn von Phase 3, seit Anfang 2013 mit der WebGIS-Lösung bisher bereits über 1000 Anträge gestellt worden. Davon im ersten Quartal 2014 über 300 und nur in der ersten Aprilwoche alleine 50. Die Nutzerzahlen steigen also weiterhin stark an.

Gleichzeitig stieg auch die Zahl der im ISA abgebildeten Datenlieferung der Betreiber von Infrastrukturen. Momentan handelt es sich um über 700 Datenlieferungen, ein Ende ist noch nicht absehbar. Die Akzeptanz der Datenlieferanten für die verpflichtenden Lieferungen hat sich seit Phase 1 des Projektes sukzessive deutlich verbessert.

Ab dem 1. Juli 2014 sind die datenliefernden Stellen zudem verpflichtet ihre Daten jährlich zu aktualisieren.

Seit Mitte 2013 wird von der Bundesnetzagentur ein Nutzungsmonitoring mit den Anwendern durchgeführt, das als dauerhafter Prozess etabliert werden soll. Es soll die Grundlage für eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Infrastrukturatlas dienen. Ein erster Zwischenbericht ist in Bearbeitung und erscheint in Kürze. Als Kernaussage ist aber schon jetzt klar, dass eine deutliche Mehrheit der Anwender hinsichtlich der technischen Funktionalitäten und der Performance des Systems sehr zufrieden sind. Was könnte ein schöneres Geschenk zum ersten Wiegenfest sein, als dieses gehaltvolle Lob von Seiten der Anwender?
Happy Birthday ISA!

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Sie haben Fragen zum Infrastrukturatlas oder WebGIS-Lösungen der GDV?

Herr Ulf Binnemann steht Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben einfach eine kurze Mail.

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