GDV-MapBuilder II

Java-GIS: GDV-MapBuilder II

Die Historie

Die Geschichte von GDV-MapBuilder beginnt etwa um die Jahrtausendwende und hat ihren ersten Höhepunkt mit Fachanwendungen für das hessische InVeKoS-GIS-Projekt 2002. Ausgehend von einer kleinen Sammlung von JAVA-Klassen zur Erzeugung, Visualisierung, Abfrage und Analyse von Shape-Dateien wächst in der Folge ein für GIS-Fachanwendungen optimiertes umfangreiches JAVA-API.
Doch auch ein noch so gut geplantes, strukturiertes und gewartetes Stück Software erfordert nach einer gewissen Zeit nennenswerte Überarbeitungen und Erneuerungen um den Anforderungen an die sich rasant ändernden IT- und Daten-Umgebungen gerecht zu werden. Dies gilt auch für GDV-MapBuilder.

Das Wichtigste

GDV-MapBuilder II ist vollständig kompatibel zu Java 6. Zentrale Neuerung  ist die strikte Umstellung der Geometriedatenhaltung nach ISO 19107-Spezifikation. Dieser Standard wird genutzt um Geometrien darzustellen und räumliche Abfragen sowie Verschneidungen durchzuführen. Er ermöglicht Erweiterungen im 3D-Bereich (z.B City-GML) und bietet die ideale Grundlage für eine optimale Interoperabilität mit anderen Programmen und Bibliotheken. So können mit GDV-MapBuilder II nun alle Bibliotheken, die ebenfalls diesen Standard nutzen direkt ohne Transformationsprozeduren eingebunden werden (z.B. JTS, GeoTools etc.). Die neue Geometriedatenhaltung ermöglicht zudem nun auch eine direkte Unterstützung der Web Feature Services  WFS und WFS-T.

OGC-LogoDie Performance von GDV-MapBuilder II wurde durch die Integration eines Complete-Cache-Mechanismus sowie einer neuen Architektur beim Zeichnen der Karten nochmals erhöht. Durch ein eng an das OGC-Filtermodell angelehntes Filterkonzept ergeben sich jetzt auch neue Möglichkeiten mit einfachen Mitteln komplexe Abfragen auf die Datenebenen durchzuführen. Auch im Bereich Text-Labeling hat sich einiges getan und auch Freunde des Zoomens mit dem Mausrad kommen nun auf Ihre Kosten.

Last but not Least ist es mit GDV-MapBuilder II nun möglich Anwendungen mit einem Druck-Designer auszustatten, der es ermöglicht Karten auf Basis frei platzierbarer grafischer Komponenten komfortable per Drag und Drop zu erstellen.



Die wichtigsten Vorteile von GDV-MapBuilder II im Überblick:

  • Konsequenter modularer Aufbau
  • Durchgängige Nutzung des ISO-19107/OGC-Geometriemodells
  • Direkte Unterstützung von WFS und WFS-T
  • Höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit durch neuen Complete-Cache Mechanismus
  • Darstellungs-Optimierung für die WTS-Umgebung durch neuen Zeichenmechanismus
  • DXF als Datenquelle lesen und schreiben
  • GML3- und GML2-Datenquelle lesen und schreiben
  • Neue Abfragemöglichkeiten durch flexibles an OGC-Filtermodell angelehntes Filterkonzept
  • Komfortabler Druck-Designer


GeoPDFMit einem inzwischen zusätzlich entwickelten Plugin können GDV-MapBuilder II - Anwendungen nun auch um die Ausgabe von Dokumenten im GeoPDF-Format erweitert werden. Durch diese ist es möglich, den normalen Acrobat Reader als kleines Auskunfts-GIS mit Layersteuerung, Attributabfrage und Koordinatenanzeige zu nutzen. Der Clou: Nach der Freischaltung des PDF-Dokuments in Adobe Acrobat können mit dem Reader Messungen in den Geodaten vorgenommen und sogar Skizzen und Kommentare in das PDF geschrieben werden! Einfache Arbeitsprozesse zum Beispiel im Planungsbereich lassen sich so ohne jegliches GIS und Expertenwissen abbilden.
Inzwischen wurden bereits wichtige Anwendungen auf GDV-MapBuilder II migriert oder sind gerade dabei migriert zu werden. So zum Beispiel alle Fachanwendungen im hessischen FIS-InVeKoS-GIS-Projekt (Antragstellung, Vor-Ort-Kontrolle, Schlagkataster) sowie die InVeKoS-Antragstellung in Niedersachsen oder ein Oracle-ETL (Extract Transform Load) – Werkzeug für das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Rheinland-Pfalz. Derzeit in der Migration ist die InVeKoS-Awendung zur Antragstellung landwirtschaftlicher Fördermittel VERA in Thüringen sowie der in Brandenburg vom LUGV eingesetzte "Spatial Commander BB". ETS-Reporter, unsere neueste InVeKoS-Anwendung zur Qualitätssicherung der Flächenangaben der landwirtschaftlichen Parzellen, wurde ebenfalls komplett auf Basis von GDV-MapBuilder II entwickelt.

Und nicht zuletzt wird natürlich auch unser FreeGIS Spatial Commander auf GDV-MapBuilder II migriert. Dieser wird dann in der Version 2.0 auf den ersten Blick zwar sehr bekannt aussehen, aber im Detail von den Verbesserungen von GDV-MapBuilder II stark profitieren. Spatial Commander 2.0 wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2011 zur Verfügung stehen. Wir werden diesbezüglich gesondert berichten.

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Und warum?

© Digipic - Fotolia.comAuch Software unterliegt einem Alterungsprozess und folgt einem Lebenszyklus der vor der Markteinführung beginnt. Auf die Problemstellung mit integrierter Bedarfsanalyse folgt der Entwicklungsprozess eines Softwareentwurfs auf den wiederum die Implementierung zum Beispiel in einer bestimmten Programmiersprache oder für eine spezifische Prozessorfamilie folgt. Danach ist die Software in der Nutzung. Der Lebenszyklus endet mit der Ablösung der Software durch Ihren Nachfolger.
Der Alterungsprozess einer Software hat verschiedene Ursachen. So können sich im Laufe der Zeit die Gegebenheiten bei der für die Software notwendigen Umgebung ändern. Dies spielt nicht nur bei JAVA-Anwendungen, die per se das JAVA Run Time Environment (JRE) als Standard-Umgebung erfordern eine entscheidende Rolle. Oftmals entstehen im Laufe der Nutzungsperiode einer Software neue Techniken, Anforderungen und (Daten-) Formate, die bei der Entwicklung nicht vollständig bekannt waren oder vorhergesagt werden konnten. Auch entwickeln sich gerade junge Programmiersprachen dynamisch weiter  und bieten den Entwicklern dabei immer mehr und oft auch performantere Möglichkeiten bei der Lösung bestimmter Probleme.
Bis zu einem gewissen Grad kann der Lebenszyklus einer Software durch entsprechende Wartungsarbeiten wie Fehlerbehebungen, Erweiterungen des Funktionsumfangs oder anderen Änderungen verlängert werden. Dies wird auch durch bestimmte Programmiertechniken, wie z.B. konsequente Objekt-Orientierung deutlich erleichtert. Letztendlich führen aber alle notwendigen Anpassungen, Fehlerbehebungen und Erweiterungen zu weniger strukturiertem, unübersichtlicherem Quelltext und dadurch potenziell zu neuen Fehlern. Genau dies sind die Kennzeichen der Alterung von Software. Für Softwarefirmen stellt der richtige Zeitpunkt für die Entwicklung und Einführung eines Nachfolgeproduktes für eine in die Jahre gekommene Software eine echte Herausforderung dar. Während auf der bisherigen Technologie basierende Anwendungen am Laufen gehalten werden müssen, müssen gleichzeitig Ressourcen für die Entwicklung der Nachfolgetechnologie zur Verfügung stehen.

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Der Startschuss

© Kai Rollmann - Fotolia.comAls entscheidendes Signal bewerteten wir die Ende 2008 sich anbahnende Übernahme der bisherigen JAVA-Entwicklungsfirma SUN durch Oracle. Die damit aus unserer Sicht nahe liegende Vermutung, dass sich der Hersteller voraussichtlich in absehbarer Zeit ausschließliche auf die neue JAVA 6-Version konzentrieren würde, legte es nun nahe zu handeln.
Nach fast einer Dekade Lebenszeit schien der perfekte Zeitpunkt gekommen, wichtige Kernbereiche von GDV-MapBuilder zu überholen oder z.T. komplett neu zu entwickeln.  Der offizielle Startschuss für GDV-MapBuilder II folgte im ersten Quartal 2009. Im April 2009 übernahm Oracle dann SUN und im November 2009 stellte Oracle die Unterstützung für das JAVA JRE 5 tatsächlich ein, um sich ausschließlich auf die Entwicklung von JAVA 6 zu konzentrieren. Der Zeitpunkt der technologischen Umstellung und Weiterentwicklung von GDV-MapBuilder  hätte kaum besser gewählt werden können.

Sie haben Fragen zu GDV-MapBuilder/GDV-MapBuilder II?

Herr Kushtrim Krasniqi steht Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie ihm einfach eine kurze Mail.

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