GDV Newsletter -Topthema-
 
gdv.com  :: FAQ Spatial Commander  

 

 
Mit der Abwrackprämie gegen die Krise

Foto: © Bernd Boscolo/pixelio
Das wäre doch mal was: Wer seine veraltete, schwerfällige GIS-Anwendung löscht und durch eine neue schlanke, webbasierte und offene Lösung ersetzt, darf sich über eine staatliche GIS-Abwrackprämie von 2500 Euro freuen. Das kurbelt die Wirtschaft an und schont die Umwelt. Bitte? Ein GIS ist kein Auto? Na gut, aber träumen wird man ja noch dürfen, in dieser akuten Wirtschaftskrise. Oder haben Sie etwa gar keine Krise?

Ja, davon kann die GIS-Branche träumen! Aber wenn man im Seelen- und Wirtschaftsleben des Abendlandes nicht die gleiche Stellung einnimmt, wie die Hersteller automobiler Lackträume, kann man sich seine Abwrackprämien in Form lustiger Preissenkungen z.B. in Form eines Marketing-Gags allenfalls selber bezahlen. Dabei sind Produkte der Geoinformatik als echte Querschnitt-Technologie eigentlich noch viel verbreiteter als das Auto. Manch Fahrzeuglenker findet ohne Navi – Achtung: Geoinformation inside – erst gar nicht den Weg zu seinem Händler. Und berücksichtigt man all die Geodaten, die beim Bau der Straße, der Planung der Autofabrik, der Logistik der Zulieferer und der umweltgerechten Entsorgung der dank staatlicher Alimentierung schlussendlich verschrotteten Karre eine Rolle gespielt haben, wird schnell deutlich: Ohne Geoinformation gäbe es gar keine Abwrackprämie.


Foto: © cook/pixelio

So gesehen kann die Branche auch von guten und einfachen Erklärungen ihres segensreichen Wirkens träumen. Denn das Problem ist doch so: Wir produzieren komplexe Softwareprodukte, die kaum ein Kunde wirklich versteht, aber alles soll einfach zu bedienen sein. Im Prinzip eigentlich wie ein Fernseher. Wie die Bilder da genau reinkommen weiß kaum ein Zuschauer, welche Knöpfchen er drücken muss, dagegen ganz genau. Um mal wieder auf die Krise zurück zu kommen: So ähnlich war dies bis vor kurzem auch bei den Banken - hochkomplexe Anlageprodukte, die niemand durchschaut, aber einfach bedienbar: Der Kunde gibt sein Geld und bekommt ordentlich Rendite. So simpel. Dass das nicht funktionieren kann oder auch wie es wirklich funktioniert macht jetzt allerdings die Karikatur des Jahres 2008 deutlich: Ein Hütchenspieler mit der Unterzeile „Ich kann Ihnen kurz erklären, wie eine Investmentbank funktioniert.“

Tja, das ist auf GIS-Anwendungen und die Branche nicht übertragbar. Unsere Lösungen können dem Anwender nichts vormachen, sondern müssen wirklich funktionieren. Genau das ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass das mit 25-Prozent-Renditen in der Vergangenheit nicht so richtig geklappt hat. Unsereiner muss richtig was tun für sein Geld. Es braucht Knowhow und eine ausgeprägte Dienstleistungsmentalität, um zufriedene GIS-Anwender zu bekommen. Das ist alles nicht kostenfrei zu haben. Man muss investieren, vor allem in gute Mitarbeiter.

Andererseits gibt es auch keine horrenden Abstürze, wenn man nicht so hoch fliegt. Insofern ist die Finanz- und Wirtschaftskrise, von der alle reden, eigentliche keine Krise für die Geoinformationswirtschaft. Hier fallen die konjunkturellen Schwankungen ja immer etwas gedämpft und verzögert aus, weil das Gros der Kunden nun mal öffentliche Verwaltungen sind. In Zeiten des Booms schauen wir deswegen immer etwas neidvoll nach rechts und links, in den Zeiten der Krise schaut man von rechts und links immer etwas neidvoll auf uns.

Trotzdem hat so eine staatliche GIS-Abwrackprämie natürlich einen gewissen Charme...
Bis sie kommt, arbeiten wir aber einfach weiter.

  Free downloads:          ALKIS-Konverter :: Spatial Commander :: GDV-MapServer Client
 
  Demoanwendungen:     GDV-WebGIS Studio :: GDV-MapServer Client
GDV - Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH
Binger Straße 49-51 D-55218 Ingelheim Telefon: 06132-71480 Telefax: 06132-714828
e-mail: info@gdv.com