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MapServer 5.0 - Was gibt's Neues?

Dieser Artikel verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen von MapServer in der Version 5.0. Detailliertere Informationen sind am Ende des Artikels unter den weiterführenden Links abrufbar.

MapServer 5.0 kommt mit einer Fülle kleinerer beseitigter Fehler und Detailoptimierungen in Sachen Performance daher. Besonders hervorzuhebende funktionale Erweiterungen in der Übersicht:

Ein "Kessel Buntes"
Mit der "lookup table-based raster color correction" ist es zum Beispiel nun möglich, Farbanpassungen bei Rasterdaten anhand einer Lookup-Datei während des Renderingprozesses durchzuführen, ohne den Datenbestand bleibend zu verändern (zum Beispiel durch Vorprozessierung).
Durch "dynamic allocation for layers, classes, styles and symbols" sind die Speichergrenzen bei der Verwendung dieser Objekte nicht mehr im Code starr vorgegeben und müssen bei Bedarf nicht mehr durch Neukompilierung angepasst werden. Dies geschieht nun automatisch!
MapServer 5.0 weist zudem ein verbessertes Speichermanagement sowie eine optimierte Speicherfreigabe (garbage collection) in der MapScript-Variante auf (für die in diesem Zusammenhang ergrauten oder gar gleich ausgefallenen Haare etlicher WebGIS-Entwickler kommt letzteres allerdings zu spät ;-)). Die wahrscheinlich wichtigste Neuerung der Version 5.0 ist aber wohl der Umstieg auf eine neue Rendering-Engine.

Die Highlights
  • Neue Grafikbibliothek AGG
    Mit dem neuen Release steht im Hintergrund eine neue Grafikbibliothek zur Verfügung, die eine wesentlich bessere Bildausgabe beim Rendern erzeugt. Genutzt wird die Anti-Grain Geometry Bibliothek (AGG) die sich gegenüber der bisher vor allem zum Einsatz gekommenen GD durch eine Darstellungsgenauigkeit im Subpixel-Bereich sowie durch den Einsatz von Anti-Aliasing unterscheidet. In diesem Zusammenhang ist angekündigt, dass einige Funktionen in Zukunft nicht mehr unterstützt/weiterentwickelt werden, da sie durch die neue Bibliothek obsolet geworden sind. Hierzu zählen Cartoline Symbole, RGB/RGBA-Ausgabe mit GD und PIXMAP-Symbole mit AGG. Ansonsten steht aber die komplette Symbology der alten Bibliothek auch mit AGG weiter zur Verfügung.
  • Dynamische Diagramme
    Die Möglichkeit Diagramme darzustellen, erweitert die kartografischen Möglichkeiten mit Mapserver erheblich. Namentlich sind dies Balken- und Tortendiagramme, die basierend auf Attributwerten dynamisch dargestellt werden können. Zu diesem Zweck wurde der neue Layertyp 'CHART' eingeführt. Bei der Implementierung wurde Wert darauf gelegt, möglichst keine neuen Schlüsselwörter in das Mapfile einzuführen. So erfolgt die Definition der Diagramme über PROCESSING-Direktiven bzw. über Classes und Styles. Auch die Ausgabe der Charts in der Karte gewinnt durch die neue Grafikbibliothek AGG.

Chart gerendert mit AGG

Chart gerendert mit GD
  • Darstellungspriorität bei Beschriftungen
    Mit einem "PRIORITY-Parameter" kann die Reihenfolge, in der Beschriftungen gezeichnet werden, nun explizit gesteuert werden. Die Priorität kann mit einem Wert zwischen 1 und 10 definiert werden. Neben einer festen Angabe ist es möglich, den Wert dynamisch über ein Attributfeld anzugeben. Der exzessive Gebrauch von Annotation-Layern, um bestimmte Label in den Vordergrund der Karte zu bringen, gehört somit der Vergangenheit an.

Fazit
MapServer 5.0 bringt einige neue Features mit, die sich die WebGIS-Entwicklergemeinde schon lange gewünscht hat. Verbesserungen im Speichermanagement sowie bei der Freigabe von Speicher bei der MapScript-Variante waren allerdings schon überfällig und werden mit Sicherheit besonders dankbar aufgenommen. Die Umstellung auf den neuen Renderer (AGG-Bibliothek) bringt das Produkt einen großen Schritt weiter in Richtung High-End-WebMapping-Kartografie. Die Möglichkeit, nun auch Diagramme aus den Attributdaten zu erzeugen und diese als Layer in die Karte einzublenden, eröffnet zudem neue Einsatzgebiete für MapServer. Es bleibt abzuwarten wie sich die neuen Features im Alltag bewähren. Unsere Tests, in Teilen schon auf Basis von MapServer 5.2, waren bisher sehr vielversprechend. Man sollte aber bei eventuell auftretenden Problemen nicht vergessen, dass mit dem Austausch der Grafikbibliothek letztlich das Herzstück von MapServer ausgetauscht wurde. Die weitere Entwicklung von MapServer steht und fällt mit der Qualität dieser zentralen Bibliothek. Die muss sich jetzt auch im rauhen WebGIS-Alltag bewähren!

 
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